Fatigue: Erschöpfung als Corona-Langzeitfolge oft mehr als ein Jahr

Studie
Fatigue-Syndrom: Erschöpfung als Corona-Langzeitfolge hält oft mehr als ein Jahr lang an

Eine Frau steht in ihrer Wohnung am Fenster

ME/CFS ist eine durch Infektionen ausgelöste schwere neuroimmunologische Erschöpfungserkrankung, deren Krankheitsmechanismen laut Klinikum bislang kaum verstanden sind (Symbolfoto)

© Fabian Sommer / DPA

Zu den Symptomen des Fatigue-Syndroms gehören unter anderem Erschöpfung, Schmerzen sowie Schlaf- und Konzentrationsstörungen. Bei manchen der Betroffenen halten einige davon über mehrere Monate an.

Viele Betroffene von Langzeitfolgen einer Corona-Infektion leiden nach einer Studie des Universitätsklinikums Jena mehr als ein Jahr danach an der Erschöpfungserkrankung Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS). Nach der Studie mit 1022 Erkrankten war das bei einem Fünftel der Betroffenen der Fall, wie das Klinikum mitteilte.

ME/CFS ist eine durch Infektionen ausgelöste schwere neuroimmunologische Erschöpfungserkrankung, deren Krankheitsmechanismen laut Klinikum bislang kaum verstanden sind. Mediziner des Klinikums hatten für die Studie die Daten von Erkrankten ausgewertet, die sich zwischen August 2020 und Ende Oktober 2022 in der dortigen Post-Covid-Ambulanz vorgestellt hatten.

Rund ein Fünftel mit Langzeit-Fatigue-Folgen

Darunter waren 684 Frauen im Durchschnittsalter von 51 Jahren. Zwischen der Infektion und der Erstvorstellung in der Spezialambulanz vergingen im Schnitt 255 Tage. Bei 277 Betroffenen dauerten die Beschwerden zu diesem Zeitpunkt länger als ein Jahr an. Am häufigsten habe es sich um neuropsychologische Symptome gehandelt. 80 Prozent berichteten von schwerer Erschöpfung (Fatigue), zwei Drittel von Konzentrationsschwächen, mehr als die Hälfte von Gedächtnisstörungen.


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Beim Folgetermin hätten zwar viele Erkrankte eine leichte Verbesserung der Fatigue und Konzentrationsfähigkeit bekundet. Die objektiven Untersuchungsergebnisse für Erschöpfung, Depressionsanzeichen und Gedächtnisvermögen hätten jedoch kaum Verbesserungen im Vergleich zur Erstvorstellung ergeben. 30 Prozent der Betroffenen erfüllten die vollständigen Kriterien für ME/CFS. Ein Jahr nach der Infektion litt noch jeder fünfte unter ME/CFS.

Typisch für ME/CFS ist laut Klinikum, dass Anstrengung den Zustand der Betroffenen verschlechtert. “Deshalb ist es für diese Patienten besonders wichtig, ihre physischen und mentalen Kräfte konsequent einzuteilen”, erklärte Philipp Reuken, einer der Studienautoren. “Long-Covid ist eine langwierige Erkrankung, eine Verbesserung ist erreichbar, aber nur langsam.”

Ein großes Problem sei, dass ein relevanter Anteil der Betroffenen nicht mehr arbeiten gehen könne, so der Leiter des Post-Covid-Zentrums Jena, Andreas Stallmach. “Das macht die soziale Dimension der Erkrankung deutlich.” Die Teilhabe Betroffener am sozialen und Arbeitsleben ist ein Thema beim 2. Long Covid-Kongress Ende November in Jena. Als Long Covid definieren die deutschen Patientenleitlinien Beschwerden, die länger als vier Wochen nach der Corona-Infektion bestehen, bei Post Covid dauern sie länger als zwölf Wochen an.

Quellen:  Originalpublikation der Studie, DPA, Deutsche Gesellschaft für ME/CFS

km

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