
Ein Thermometer zeigt die Temperatur an, während im Hintergrund die Sonne scheint: Städte und Kommunen machen sich Gedanken, wie sie bei künftigen Hitzeperioden ihre Bürgerinnen und Bürger schützen können.
Foto: Jens Büttner / dpa
Braunschweig/Wolfsburg
Um Einwohner zu schützen, wappnen sich viele Kommunen. Helfen könnten sogenannte Hitzeaktionspläne. Was planen Braunschweig und Wolfsburg?
Nein, viel zu sehen ist vom Sommer derzeit beim Niedersachsen-Wetter nicht. Stattdessen dominiert draußen das triste Grau. Selbst die Frage, ob die restlichen Sommerferien jetzt komplett ins (Regen-)Wasser fallen, steht aktuell schon zur Diskussion. Eltern in der Region um Braunschweig suchen schon nach den besten Indoor-Aktivitäten, die sie mit ihren Kindern besuchen können, während so mancher selbst dem gerade regnerischen Wetter in Niedersachsen noch Schönes abgewinnen kann.
Eines jdenfalls ist klar: Gerade legt der Sommer in Niedersachsen eine Pause ein. Doch das hindert Städte und Kommunen nicht daran, sich damit zu beschäftigen, was dann ist, wenn beim Wetter in Niedersachsen die Sonne wieder ordentlich vom Himmel knallt und uns eine Hitzewelle nach der nächsten beschert. Gegen solche künftigen Hitzewellen könnten in Niedersachsen und Bremen sogenannte Hitzeaktionspläne helfen, also Konzepte für Hitzeschutz. Die Gesundheitsministerkonferenz hat die Kommunen aufgerufen, bis 2025 flächendeckend solche Pläne angepasst an örtliche Gegebenheiten zu erarbeiten.
Aktuell trübe Aussichten beim Wetter in Niedersachsen: Die nächste Hitzephase kommt jedoch sicher
Aktuell ist die Ausgangslage für derartige Hitzepläne gegen tropisch warmes Niedersachsen-Wetter so trüb wie die Aussichten darauf, dass bis Mitte August in der Region rund um Braunschweig der Regen weniger wird. Denn: Bislang verfügt noch keine der größeren Städte im Nordwesten über einen solchen ausgearbeiteten Hitzeaktionsplan, wie aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei mehreren Kommunen hervorgeht. Einige Städte wie Göttingen, Wolfsburg und Bremen teilen aber mit, an Aktionsplänen zu arbeiten. Auch ohne konkrete Pläne werden vielerorts schon Vorsorgemaßnahmen gegen Hitze, die das Wetter in Niedersachsen und dem ganzen Norden in Zukunft wieder bringen könnte, getroffen.
Denn solche Hitzeperioden werden nach Daten des Kompetenzzentrums Klimawandel (NIKO) infolge der Erderwärmung nicht nur beim Wetter in Niedersachsen, sondern insgesamt wahrscheinlicher. Ein Indikator ist die Zunahme von Hitzetagen, also Tagen, an denen die Temperatur mindestens die 30-Grad-Marke erreicht. Gab es 1950 nach NIKO-Angaben im Schnitt noch weniger als zwei Hitzetage pro Jahr, waren es 2017 schon sieben Hitzetage. Die Präsidentin der niedersächsischen Ärztekammer, Martina Wenker, forderte kürzlich Kommunen zu mehr Hitzeschutz angesichts der zunehmenden Zahl an Hitzeperioden beim Niedersachsaen-Wetter auf: „Der Schutz vulnerabler Gruppen vor Hitze gehört zur staatlichen Daseinsvorsorge.“
Niedersachsen-Wetter: Zunehmende Zahl an Hitzeperioden macht Hitzeaktionspläne notwendig
„Das Thema Hitzeschutz insbesondere für die Bürgerinnen und Bürger ist bei den meisten Kommunen angekommen“, teilte Ulrich Mahner von Niedersächsischen Städtetag auf dpa-Anfrage mit. In vielen Kommunen werde daher an Hitzeaktionsplänen gearbeitet, um in Niedersachsen auf entsprechendes Wetter reagieren zu können. Allerdings handele es sich um eine relativ neue und komplexe Aufgabe für die Verwaltungen, auch nicht jede Kommune habe dafür personelle und finanzielle Mittel. „Wichtig wäre vor allem eine niederschwellige Förderung bei der Umsetzung von Maßnahmen“, teilte der Sprecher mit. Helfen könnte etwa ein Sonderförderungsprogramm durch das Land Niedersachsen.
Das Thema Hitzeschutz insbesondere für die Bürgerinnen und Bürger ist bei den meisten Kommunen angekommen.
Ulrich Mahner vom Niedersächsischen Städtetag
Wo und in wie vielen Kommunen an Hitzeaktionsplänen gearbeitet wird, ist nach Angaben der kommunalen Spitzenverbände in Niedersachsen nicht bekannt. Eine zentrale Erfassung gibt es nicht. 2022 gab es keinen Landkreis oder eine kreisangehörige Kommune, die über einen fertigen Hitzeaktionsplan verfügte, wie das Umweltministerium damals im August auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen antwortete. Gleichwohl: In einigen größeren Städten im Nordwesten wird allerdings an solchen Hitzeaktionsplänen gearbeitet.
Hitzeperioden beim Niedersachsen-Wetter: So wappnen sich Braunschweig und Wolfsburg
„Ein konkreter Hitzeaktionsplan wird derzeit nicht erarbeitet“, teilte ein Sprecher der Stadt Braunschweig laut dpa mit. Gerade würden aber erste Schritte für eine Klimaanpassungsstrategie angegangen. Darin soll auch der Hitzeschutz berücksichtigt werden. Die Stadt nennt zudem eine Reihe von baulichen Maßnahmen, die langfristig vor Hitze schützen sollen, die das Niedersachsen-Wetter mit sich bringen könnte: Beim Neubau etwa von Schulen oder Kitas wird auf Sonnenschutz und Hitzevermeidung geachtet, zum Beispiel durch Verschattung an den Fassaden. Außerdem werden in der Stadtplanung Kaltluftschneisen frei gehalten, die die Stadt belüften sollen. Zudem steht im Raum, dass es bald in Braunschweig eine Sprühnebel-Anlage gegen Sommerhitze geben könnte.
In Wolfsburg soll bis zum Frühjahr 2024 ein Hitzeaktionsplan vorliegen, mit dem sich die VW-Stadt für Hitzeperioden beim Niedersachsen-Wetter wappnen will, teilte die Stadtverwaltung gegenüber der dpa mit. Aktuell werde daran gearbeitet. In dem Plan soll es etwa um Öffentlichkeitsarbeit gehen, um über Hitzebelastung aufzuklären und um vulnerable Gruppen, etwa ältere Menschen, zu schützen. Schon jetzt gibt Wolfsburg seinen Einwohnerinnen und Einwohnern in einem „Hitzeknigge“ online Hitzeschutzinformationen. Zudem werden Schulungen für Pflegekräfte zur Prävention von Hitzebelastung für Pflegebedürftige angeboten.
Fragen zum Artikel? Mailen Sie uns: [email protected]
#HitzePläne #tun #Städte #gegen #heißes #NiedersachsenWetter #Niedersachsen #News #Überblick
More From Shayari.Page