Nachdem ukrainische Streitkräfte in der Nacht zu Freitag die russische Flotte im Schwarzen Meer angegriffen haben, sinkt offenbar derzeit ein beschädigtes Kriegsschiff am Marinestützpunkt im südrussischen Noworossijsk. Ein Video des Einsatzes zeige, wie ein ferngesteuertes Boot des Geheimdienstes SBU, beladen mit 450 Kilogramm Sprengstoff, das Schiff angreife, zitierten mehrere ukrainische Medien am Freitag einen Informanten. Das russische Landungsschiff soll etwa 100 Mann Besatzung gehabt haben. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte den Drohnenangriff, behauptete aber, dieser sei abgewehrt worden.
A Russian Northern Fleet ship is sinking after a Ukrainian surface drone strike at night near the port of Novorossiysk in the Black Sea. Identified as Olenegorsky Gornyak landing ship. pic.twitter.com/C9CYgrvVLC
— Igor Sushko (@igorsushko) August 4, 2023
In dem Video zu Noworossijsk ist der Angriff aus Drohnenperspektive bis kurz vor der Schiffswand zu sehen. Es solle sich um eine gemeinsame Operation von SBU und der ukrainischen Marine gehandelt haben, berichteten Medien in Kiew. Spätere Bilder zeigten das 1976 in Dienst gestellte Schiff „Olenegorski gornjak“ (Olenegorsker Bergmann) mit Schlagseite in der Bucht von Noworossijsk.
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Russland behauptet: Schiffsdrohnenangriffe wurden abgewehrt
Russland hatte zuvor angegeben, seine Truppen hätten einen nächtlichen Angriff auf seine Schwarzmeerflotte abgewehrt. Die ukrainischen Streitkräfte hätten in der Nacht „unter Verwendung zweier Schiffsdrohnen“ versucht, den Marinestützpunkt im südrussischen Noworossijsk anzugreifen, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Freitag im Onlinedienst Telegram. Die Drohnen seien jedoch von der russischen Marine erkannt und zerstört worden, hieß es weiter.
Nach offiziellen russischen Angaben gab es keine Schäden. Doch selbst russische Militärblogger veröffentlichten Fotos und Videos des tief im Wasser liegenden Schiffes und schrieben von Beschädigungen.
Es war der erste derartige Angriff auf den Marinestützpunkt in Noworossijsk seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Noworossijsk ist ein wichtiger Hafen für Öltanker und liegt am Ende einer etwa 1500 Kilometer langen Pipeline, die Öl aus Kasachstan und mehreren russischen Regionen liefert.
Der Betreiber Caspian Pipeline Consortium erklärte laut Nachrichtenagentur Interfax, es werde weiterhin Öl an die im Hafen vor Anker liegenden Schiffe geliefert. Allerdings sei ein vorübergehendes Einfahrverbot für den Hafen verhängt worden.
Ukrainischer Geheimdienst kündigt weitere Attacken an
Ein Geheimdienstsprecher in Kiew kündigte weitere solche Attacken an. Der Treffer am Landungsschiff „Olenegorski gornjak“ sei ein großer Verlust für die Flotte der Besatzer, sagte der Sprecher des Militärgeheimdienstes HUR, Andrij Jussow, im russischsprachigen Auslandssender Freedom des ukrainischen Staatsfernsehens. „Für die Ukraine ist das eine gute und gerechte Nachricht“, sagte er am Freitag. „Das wird weitergehen.“ Jussow betonte, dass gerade diese Landungsschiffe eine Gefahr seien für die Ukraine. Für die russische Propaganda sei das eine Tragödie, sagte er.
Der Berater im Kiewer Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter, dass die neuen ukrainischen Seedrohnen die Spielregeln komplett ändern würden. Der russischen Flottenpräsenz im Schwarzen Meer werde ein Ende gesetzt. Künftig werde die Ukraine die „Freiheit und Sicherheit im Schwarzen Meer für den Welthandel“ sicherstellen.
Offenbar auch Angriffea auf Krim abgewehrt
Die russische Schwarzmeerflotte ist seit Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine immer wieder Ziel von Angriffen gewesen, in den letzten Wochen häuften sich diese.
Mehr als 17 Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs ist die Lage im Schwarzen Meer besonders angespannt, nachdem Moskau vor wenigen Wochen ein Abkommen zum Export ukrainischen Getreides aufgekündigt hatte. Seitdem bombardiert das russische Militär immer wieder ukrainische Küstenregionen, wobei schon Hafeninfrastruktur und Speicher für Agrarprodukte schwer beschädigt wurden.
Wie das russische Verteidigungsministerium weiter mitteilte, schossen russische Kräfte in der Nacht zu Freitag auch 13 Drohnen über der Krim ab. Es seien keine Menschen oder Gebäude zu Schaden gekommen, hieß es.

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