Liveblog: ++ Russland setzt UN Frist für Getreideabkommen ++


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Stand: 19.07.2023 14:35 Uhr

Russland setzt den UN eine Frist zur Wiederbelebung des Getreideabkommens. In Kiew haben nach Angaben der ukrainischen Militärverwaltung die Luftabwehrsysteme einen nächtlichen Angriff Russlands abgewehrt. Alle Entwicklungen im Liveblog.

14:35 Uhr

Golod: Angriffe auf Odessa stehen im Zusammenhang mit Getreideabkommen

Russland hat die Hafenstadt Odessa offenbar massiv angegriffen. 37 von 63 Flugobjekten wurden zerstört, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte. Ziel der Angriffe seien Infrastruktur und militärische Einrichtungen gewesen. Darunter auch Getreideterminals und Lagerhallen. Der Angriff steht offenbar im Zusammenhang mit dem Auslaufen des Getreideabkommens, sagte ARD-Korrespondent Vassili Golod. Dass es sich dabei um die durch Moskau angekündigte Vergeltung für die Explosion auf der Krim-Brücke handelt, sei unwahrscheinlich. Ein Angriff dieses Ausmaßes lasse sich nicht innerhalb von einem oder zwei Tagen planen, so Golod.

14:04 Uhr

Ukraine: 60.000 Tonnen Getreide bei Angriff in Tschornomorsk zerstört

Bei einem russischen Angriff auf den Hafen von Tschornomorsk sind nach ukrainischen Angaben rund 60.000 Tonnen Getreide zerstört worden. Ein beträchtlicher Teil der Infrastruktur in dem Hafen für den Getreideexport sei beschädigt worden, teilte Landwirtschaftsminister Mykola Solsky laut der Nachrichtenagentur Reuters mit. Das Getreide hätte vor 60 Tagen verladen und verschifft werden sollen. Tschornomorsk liegt in der Oblast Odessa im Süden der Ukraine. Unabhängig überprüfen lässt sich die Aussage Solskys derzeit nicht.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

14:01 Uhr

Baerbock will alternative Getreiderouten finden

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock will die Ukraine unterstützen, alternative Getreiderouten zu finden. Dies könne mithilfe der EU per Schiff, Bahn oder über die Straße gelingen, twitterte die Grünen-Politikerin. Russlands Präsident Wladimir Putin wolle mit den Bomben auf die Hafenstadt Odessa den Export von ukrainischem Getreide verhindern. “Jede seiner Bomben trifft auch die Ärmsten der Welt.”

13:57 Uhr

Kadyrows Neffe wird Chef von russischer Danone-Tochter

Das unter russischer Zwangsverwaltung stehende Russlandgeschäft des französischen Lebensmittelkonzerns Danone bekommt einen neuen Chef. Jakub Zakriew, Neffe des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow und stellvertretender Ministerpräsident der russischen Teilrepublik, übernimmt die Leitung von Danone Russland, wie aus einer Datenbank der Nachrichtenagentur Interfax hervorgeht. Der tschetschenische Presse- und Informationsminister Achmed Dudajew bestätigte die Ernennung des 32-Jährigen.

Von Danone war keine Stellungnahme erhältlich. Der Konzern mit Sitz in Paris verfolge die Situation genau und konzentriere sich auf die Sicherheit seiner 7500 Mitarbeiter in dreizehn Fabriken, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Er prüfe nach der Beschlagnahmung seiner Vermögenswerte rechtliche Optionen.

13:47 Uhr

Moskau meldet Einnahme von Bahnstation in Charkiw

Russlands Truppen haben nach Angaben aus Moskau die Eisenbahnstation Mowtschanowe in der Region Charkiw zurückerobert. Das habe das Verteidigungsministerium mitgeteilt, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Unabhängig überprüfen lassen sich die russischen Angaben derzeit nicht.

Charkiw liegt im Nordosten der Ukraine. Dort haben die ukrainischen Truppen nach Angaben der Regierung in Kiew den Großteil der Region Charkiw wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Diese Woche teilte die Ukraine mit, in dem Gebiet seien die russischen Truppen erneut in die Offensive gegangen, es gebe “schwere Gefechte”.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

13:41 Uhr

Putin nimmt nicht an BRICS-Gipfel teil

Russlands Präsident Wladimir Putin wird nicht persönlich am Treffen der Brics-Staaten im August in Südafrika teilnehmen. Die Entscheidung sei “in gegenseitigem Einvernehmen” getroffen worden, teilte das Büro des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa mit. Anstelle Putins wird Russlands Außenminister Sergej Lawrow an dem Gipfeltreffen teilnehmen.

Der Gipfel der aufstrebenden BRICS-Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika findet vom 22. bis 24. August in Johannesburg statt. Südafrika steht seit Monaten unter internationalem Druck, da das Land den russischen Präsidenten trotz eines vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) erlassenen Haftbefehls zu dem Gipfeltreffen der wirtschaftsstärksten Schwellenländer eingeladen hatte.

12:43 Uhr

Selenskyj: Russische Raketen zielten auf Getreideabkommen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die massiven russischen Angriffe auf die Hafenanlagen in Odessa mit dem Ende des Getreideabkommens in Verbindung gebracht. “Die russischen Terroristen zielen absolut bewusst auf die Infrastruktur des Getreideabkommens, und jede russische Rakete ist ein Schlag nicht nur auf die Ukraine, sondern auf alle in der Welt, die ein normales und sicheres Leben anstreben”, schrieb der Staatschef bei Telegram. Dem Militär sei die Anweisung gegeben worden, die Hafeninfrastruktur besser zu schützen.

11:37 Uhr

Ungarn: Fünf EU-Staaten fordern Importverbot für ukrainisches Getreide

Fünf osteuropäische Staaten werden gemeinsam die Europäische Union auffordern, den Importstopp für ukrainisches Getreide über die bisher geltende Frist bis zum 15. September hinaus zu verlängern. Das sagte der ungarische Landwirtschaftsminister Istvan Nagy der Nachrichtenagentur Reuters. Dadurch sollen Verwerfungen auf den eigenen Agrarmärkten vermieden werden. Neben Ungarn wollen seinen Worten nach auch Polen, Rumänien, die Slowakei und Bulgarien den Importstopp für Weizen, Mais, Rapssamen und Sonnenblumenkerne aufrecht erhalten.

11:37 Uhr

Kyrill I.: Russland kämpft gegen Teufelszeug des Westens

Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I., hat dem Westen erneut vorgeworfen, die menschliche Zivilisation zu gefährden. Im Westen sei der Begriff Sünde verschwunden, sagte er nach Angaben des Moskauer Patriarchats im Dreifaltigkeitskloster von Sergijew Possad. Nun werde dort eine “Variabilität menschlichen Verhaltens” gutgeheißen. “Das ist genau das, was der Teufel will: die Konzepte von Gut und Böse durcheinanderbringen”, so der 76-Jährige. Russland sei frei von “all diesem Teufelszeug, das zur Norm in den menschlichen Beziehungen erhoben wird”.

Kyrill I. rief zum Kampf für Vaterland, Kirche und “die gesamte christliche Zivilisation” auf. Man müsse für die Staatsorgane, Präsident Wladimir Putin und die russische Armee beten, “damit wir unsere Positionen nicht aufgeben”. Sonst werde Russland nicht nur von ausländischen Mächten besiegt, sondern “das metaphysische Ende der Geschichte” stehe bevor. Das Land befinde sich im Kampf gegen die “Weltherrscher der Finsternis”.

10:39 Uhr

Russland setzt UN Frist für Wiederbelebung von Getreideabkommen

Russland setzt den Vereinten Nationen eine Frist zur Wiederbelebung des Getreideabkommens. “Die UN haben noch drei Monate Zeit, um konkrete Ergebnisse zu erzielen”, sagt die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. “Wenn es konkrete Ergebnisse gibt, sind wir zu Verhandlungen über dieses Thema bereit.” Russland hat am Montag das von den UN und der Türkei vermittelte Getreide-Abkommen mit der Ukraine ausgesetzt. Es ermöglichte unter anderem die Ausfuhr ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer.

09:28 Uhr

London: Russland ist am Dnipro-Fluss mit Dilemma konfrontiert

Die russischen Besatzungstruppen in der Ukraine sind nach Einschätzung britischer Militärexperten am südlichen Lauf des Flusses Dnipro mit einem Dilemma konfrontiert. Seit Anfang Juli gebe es dort heftigere Kämpfe, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London. Neben schweren Gefechten am östlichen Flussufer um einen kleinen ukrainischen Brückenkopf seien auch Inseln im Dnipro-Delta umkämpft. “Beide Seiten nutzen kleine, schnelle Motorboote und die Ukraine hat erfolgreich taktische, unbemannte Einweg-Fluggeräte eingesetzt, um einige russische Boote zu zerstören”, hieß es in der Mitteilung.

Russland sei nun mit dem Dilemma konfrontiert, ob es auf diese Bedrohungen reagiere und die Kräfte am Dnipro zulasten der bereits ausgedünnten Einheiten im Oblast Saporischschja verstärke, die mit der ukrainischen Gegenoffensive konfrontiert seien.

08:22 Uhr

Strack-Zimmermann: Tür zum Frieden in Ukraine “einen Spalt weit auf”

Die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sieht den russischen Präsidenten Wladimir Putin durch den Aufstand der Söldner-Gruppe Wagner “nachhaltig geschwächt”. Aus Sicht der Vorsitzenden des Bundestags-Verteidigungsausschusses erhöht sich damit die Chance auf ein Ende des Angriffskrieges gegen die Ukraine. “Meine persönliche Einschätzung ist: Zum ersten Mal geht die Tür zum Frieden einen Spalt breit auf”, sagte Strack-Zimmermann dem Magazin “Stern”.

Als Indiz nannte die FDP-Politikerin unter anderem einen Meinungsumschwung in Russland. So habe Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin eingeräumt, dass es gar keinen Grund für diesen Krieg gebe. “Er hat damit Putins Narrativ öffentlich infrage gestellt”, sagte Strack-Zimmermann. Auch habe die Chefredakteurin des Kreml-Propagandasenders “Russia Today” gefragt: “Brauchen wir Gebiete, in denen die Menschen nicht mit uns leben wollen? Ich bin mir nicht sicher.” Strack-Zimmermann sagte dazu: “Das ist schon interessant. Möglicherweise tut sich was im Kreml.”

06:34 Uhr

Nach Brand auf Militärgelände auf Krim Evakuierung von 2000 Menschen

Nach einem Brand auf einem militärischen Gelände auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim müssen 2000 Menschen aus der näheren Umgebung evakuiert werden. Betroffen seien die Einwohner von vier Ortschaften, teilt der örtliche Gouverneur Sergej Axjonow per Telegram mit. Wegen des Feuers sei die Autobahn Tawrida gesperrt worden. Die ukrainische Nachrichtenagentur RBC-Ukraine berichtet, es sei zu Explosionen auf dem militärischen Gelände gekommen.

05:17 Uhr

Exklusiv: Die Nähe der “Reichsbürger” zu Russland

Russland hat offenbar bei den Umsturzplänen der mutmaßlichen Verschwörer um Heinrich XIII. eine wichtige Rolle gespielt. Genährt wurde die Hoffnung auf Hilfe nach MDR-Recherchen durch Kontakte zu russischen Regierungsstellen.

05:16 Uhr

Militärverwaltung: Nächtlicher Angriff auf Kiew

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew wehren nach Angaben der Militärverwaltung die Luftabwehrsysteme einen erneuten nächtlichen Angriff Russlands ab. Ein Reuters-Augenzeuge berichtet, er habe Explosionen gehört und Rauch in der Nähe von Kiew aufsteigen sehen.

Den Blog-Eintrag “Ukraine spricht nach Brand auf der Krim von ‘erfolgreichem Einsatz'” haben wir entfernt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP haben die ukrainischen Behörden klargestellt, dass zuvor gemeldete entsprechende Äußerungen des Chefs des Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, von einem nicht-offiziellen Telegram-Account verbreitet wurden und falsch sind.

Mehr zum Hintergrund dieser und anderer Korrekturen finden Sie hier:
tagesschau.de/korrekturen

03:41 Uhr

US-Generalstabschef: Ukrainische Truppen haben noch viel Kampfkraft

US-Generalstabschef Mark Milley sieht im langsamen Vorrücken der ukrainischen Truppen bei deren Gegenoffensive nicht einen Misserfolg, sondern eher taktisches Vorgehen. Die ukrainischen Streitkräfte verfügten über eine “erhebliche Menge von Kampfkraft”, die sie im Krieg bisher bewusst noch nicht eingesetzt hätten, sagte Milley zum Abschluss einer Online-Konferenz der internationalen Ukraine-Kontaktgruppe vor Reportern. Es sei Sache Kiews zu entscheiden, wann es auf die Fähigkeiten und das komplexe Training zurückgreife, die die Vereinigten Staaten und andere Verbündete bereitgestellt hätten.

03:29 Uhr

Fünf Verletzte bei Angriff im Gebiet Donezk – zwei Kinder

Bei einem russischen Angriff auf ein Dorf im ostukrainischen Gebiet Donezk sind fünf Menschen verletzt worden, darunter auch zwei Kinder. Die beiden Jungen im Alter von einem und 13 Jahren hätten im Hof eines Wohnhauses gespielt, berichtete das Internetportal “Ukrajinska Prawda” am späten Abend unter Berufung auf örtliche Behörden.

02:14 Uhr

Selenskyj sucht Unterstützung afrikanischer Länder

Nach dem Aus für den Getreidedeal versucht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, im Konflikt mit Russland Afrika auf die Seite seines Landes zu ziehen. Er habe einer Reihe von afrikanischen Medien ein Interview gegeben, teilte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache mit. “Wir haben (…) insbesondere über die Situation beim Getreideexport und die russische Aggression gegen die globale Ernährungsstabilität gesprochen”, sagte er.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wird in Afrika weniger scharf kritisiert als in den westlichen Industrienationen. Das von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelte Abkommen zur Ausfuhr ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer hatte eine mehrmonatige Seeblockade durch Russland nach Kriegsbeginn beendet. Seit Beginn des mehrfach verlängerten Abkommens im vergangenen Sommer wurden knapp 33 Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine verschifft.

02:14 Uhr

Erneut Angriffe auf Odessa

Die südukrainische Hafenstadt Odessa ist erneut unter Beschuss geraten. In der Nacht waren lokalen Medienberichten zufolge Explosionen in der Stadt zu hören. Die Luftverteidigung sei aktiv gewesen. Bereits in der Nacht zum Dienstag hatte Russland die Region Odessa am Schwarzen Meer mit Luftangriffen überzogen. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte später die Angriffe.

Der für den Getreideexport wichtige Hafen setzt ukrainischen Angaben zufolge seine Arbeit allerdings auch während der russischen Angriffe fort. Russland versuche, “die ganze Welt in Angst und Schrecken zu versetzen, vor allem diejenigen, die für den Getreidekorridor arbeiten wollen … Ukraine, die Türkei und die Vereinten Nationen”, sagt Serhij Bratschuk, Sprecher der Militärverwaltung von Odessa, in einer Sprachnachricht auf seinem Telegram-Kanal. “Aber ich denke, dass alle normalen, vernünftigen Menschen auf uns schauen werden und sagen: Odessa hatte keine Angst, hat keine Angst und wird keine Angst haben – wir werden arbeiten.”

02:14 Uhr

Der Liveblog vom Dienstag zum Nachlesen

Nach dem Ende des Getreideabkommens warnt das Welternährungsprogramm vor noch mehr Hunger in der Welt. Russland gibt keine Sicherheitsgarantien mehr für das Schwarze Meer ab. Der Liveblog von Dienstag zum Nachlesen.

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