Nach dem Konzert der Gruppe Rammstein am Mittwochabend in Wien sind ein Reporter des Österreichischen Rundfunks (ORF) und sein Kamerateam tätlich angegriffen worden. Zuvor hatten etwa 1800 Menschen gegen den Auftritt der Band, deren Sänger Till Lindemann sexueller Missbrauch vorgeworfen wird, protestiert.
Während die Protestaktion unter dem Motto „Keine Bühne für mutmaßliche Täter“ weitestgehend friedlich verlaufen war, schien die Stimmung nach Konzertende dafür deutlich angespannter: Der ORF veröffentlichte ein Video, in dem zunächst zu hören ist, wie vermeintliche Rammstein-Fans den Reporter Didi Petschl und sein Team beleidigen – Ausdrücke wie „ihr seid‘s lauter Juden“ und „der scheiß ORF“ sind zu hören. Anschließend wird zunächst Petschl, dann die Kamerafrau von einem Konzertgänger geschubst.
Man sei mehrmals beleidigt und angegangen worden, berichtete Petschl später dem ORF, „dann wollte mich jemand zusammenschlagen“. Nur unter Polizeischutz habe man weiterfilmen können. Die Stimmung unter den 55.000 Zuschauern im Ernst-Happel-Stadion sei nach Konzertende „extrem aggressiv und aufgeheizt gewesen“, es habe mehrere Schlägereien gegeben.
Erst wenige Tage vor dem Konzert hatte der ORF über neue Vorwürfe gegen Lindemann berichtet: Eine Österreicherin wirft ihm vor, im Jahr 2019 gegenüber ihr gewalttätig geworden zu sein. Lindemanns Anwalt hatte zu Vorwürfen dieser Art zuletzt Unterlassungsverfügungen gegen den „Spiegel“ und die Youtuberin Kayla Shyx durchgesetzt. Verschiedene Organisation hatten eine Absage des Rammstein-Konzerts in Wien gefordert. Der Frust über die Berichterstattung entlud sich dann allem Anschein nach mit der Attacke auf das beim Konzert anwesende ORF-Team. Für Donnerstagabend war ein zweiter Auftritt der Band in der österreichischen Hauptstadt geplant.
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