In der Tagesschau und in den Tagesthemen lief am Dienstag ein Beitrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), in dem eine Sender-Mitarbeiterin als Kundin in einem Supermarkt für das Fernsehen interviewt wurde, ohne das kenntlich zu machen. Der öffentlich-rechtliche ARD-Sender äußert sich nun dazu und teilte am Mittwoch nach der Kritik mit: „Kolleginnen oder Kollegen zu interviewen, ohne die Zugehörigkeit transparent zu machen, verstößt gegen unsere journalistischen Standards. Wir bedauern diesen Fehler, er war ein Versehen.“
Zuvor war Kritik auf Twitter, das nun X heißt, an der TV-Kundenumfrage für die ARD-Berichterstattung, in der auch die Sender-Mitarbeiterin auftauchte, aufgekommen. Der WDR sprach von einem Missverständnis und schilderte den Ablauf so: „Die Mitarbeiterin hatte nach ihrem Frühdienst im WDR im Supermarkt eingekauft und ist dort vom Reporter zur Discounter-Aktion befragt worden. Er kannte sie nicht.“ Der Beitrag sei mittlerweile korrigiert worden.
WDR-Chefredakteur entschuldigte sich auf Twitter: „Saublöder Fehler“
Zuvor äußerte sich Stefan Brandenburg, der Chefredakteur des WDR dazu auf Twitter. „Glaubt ernsthaft jemand, gestern hätte kein Penny-Kunde die ‚Wahre Preise‘ Aktion gut gefunden, sodass wir eine Mitarbeiterin als Schauspielerin hätten einsetzen müssen?“, twitterte er. Das war ein „saublöder Fehler“. Die Reporterin habe sinngemäß gesagt: „Ich komme gerade vom WDR-Radio“. Der Reporter habe das, wie Brandenburg auf Twitter mitteilt, „in der Situation im Supermarkt mit vielen Nebengeräuschen falsch verstanden als ‚ich habe es im WDR Radio mitgekriegt‘.“
Zu dieser #BILD-Story: Glaubt ernsthaft jemand, gestern hätte kein Penny-Kunde die „Wahre Preise“ Aktion gut gefunden, so dass wir eine Mitarbeiterin als Schauspielerin hätten einsetzen müssen? Passiert ist ein saublöder Fehler. Die Kollegin ist zufällig nach ihrer Frühschicht in https://t.co/dZzfJXkRZS
— Stefan Brandenburg (@SBrandenburg_) August 1, 2023
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Das sei „banal, ärgerlich und peinlich“ für den Sender. Die Frau nimmt er in seinem Tweet in Schutz: „Hannah Mertens, die junge Radiokollegin, die (…) völlig zu Unrecht als angebliche Tagesschau-Moderatorin (die sie nicht ist) mit Betrugsabsicht an den Pranger gestellt wird, hat diesen Fehler absolut nicht zu verantworten.“
Penny-Aktion: Unternehmen verlangt eine Woche lang „wahre Preise“
Weiter erklärt Brandenburg auf Twitter: „Hätte der Reporter verstanden, dass er eine Kollegin vor sich hat, hätte er ihre kurze und spontane Reaktion niemals in den Beitrag aufgenommen. Ich bitte darum, das zu respektieren. Fehler passieren, zumal unter Zeitdruck in der aktuellen Berichterstattung.“
Bei der Umfrage ging es um eine Aktion des Discounters Penny, der für einige Tage mehrere Produkte teurer verkauft. Nach Angaben des Unternehmens wird der Betrag, der bei Berücksichtigung aller durch die Produktion verursachten Umweltschäden eigentlich berechnet werden müsste, auch so ausgewiesen.

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