THG-Prämie – Firmenflotte auf E-Mobilität umstellen und Umsatz steigern – Stuttgart Journal

Bis 2045 muss Deutschland klimaneutral wirtschaften. Daher versucht die Regierung, mit einer Vielzahl von Maßnahmen die Treibhausgasemissionen (THG) auf allen Ebenen zu senken. Einen besonders hohen Anteil am Ausstoß von CO2 hat hierzulande der Verkehrssektor.

Mit rund 25 Prozent entfallen überdurchschnittlich viele Emissionen auf den Güter- und Personentransport. Daher hat die Regierung mit der THG-Quote ein Instrument eingeführt, um den Umstieg auf E-Mobilität zu beschleunigen und Antriebsarten, die auf fossilen Brennstoffen basieren, Zug um Zug zu verteuern.

Dabei erhalten Halter von privat und gewerblich genutzten E-Autos und Betreiber von öffentlichen Ladestationen eine jährliche Prämie. Besonders lukrativ gestaltet sich die THG-Quote für Unternehmen, die über einen Fuhrpark beziehungsweise eine Firmenflotte verfügen.

Was wird unter der THG-Prämie verstanden?

Die THG-Prämie wurde von der Regierung 2015 eingeführt. Zu Beginn wurden ausschließlich große Versorgungsunternehmen mit den Zahlungen bedacht. Seit dem letzten Jahr profitieren auch Halter von Elektrofahrzeugen von der THG-Prämie.

Die dafür vorgesehenen Gelder werden nicht aus Steuermitteln bestritten. Vielmehr werden für die Zahlungen die großen Mineralölkonzerne in die Pflicht genommen. Diese müssen eine bestimmte Anzahl ihrer Produkte schadstofffrei zur Verfügung stellen. In diesem Jahr wurde die Quote auf acht Prozent festgelegt. Sie erhöht sich bis 2030 sukzessive auf 25 Prozent. Es ist absehbar, dass es die wenigsten Konzerne schaffen, diese Vorgabe zu erfüllen. In diesem Fall werden hohe Strafzahlungen fällig. 

Diese können legal umgangen werden, wenn die Unternehmen Zertifikate von Marktteilnehmern erwerben, die jetzt schon umweltfreundlich wirtschaften. Mit der Ausweitung auf den Individualverkehr können sich nun auch Besitzer von vollelektrisch betriebenen Pkw einmal im Jahr die THG-Prämie von mehreren hundert Euro sichern. Für große Lkw und E-Busse werden bis zu 13.000 Euro gezahlt.

Welche Zwecke werden mit der THG-Quote verfolgt?

Mit der THG-Quote verfolgt die Regierung die folgenden Ziele:

  • Beschleunigung des Umstiegs auf umweltfreundliche Fahrzeuge.
  • Reduzierung des allgemeinen Verkehrsaufkommens.
  • Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene.

Welche Fahrzeuge kommen in den Genuss der THG-Prämie?

Die THG-Quote kann ausschließlich für vollelektrisch betriebene Fahrzeuge beantragt werden. Berechtigt sind neben Pkw und Motorrädern auch Nutzfahrzeuge der Fahrzeugklassen N1, N2, N3 und M3, weshalb die THG-Quote für Betreiber von Fuhrparks besonders lukrativ ist. Zudem sind Besitzer von Ladesäulen quotenberechtigt, sofern diese zumindest teilweise der Öffentlichkeit zugänglich sind. Fahrzeuge mit Hybridantrieb dagegen sind von den Prämienzahlungen ausgenommen.

Wie funktioniert der Quotenhandel in der Praxis?

Verantwortlich für die jährliche Festlegung der THG-Quote ist das Ministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Höhe der Prämie ergibt sich aus dem jeweiligen Fahrzeugtyp, wobei es keine Rolle spielt, ob die Fahrzeuge gekauft oder geleast sind.

Im Prinzip könnte jeder Fahrzeughalter und Eigentümer einer Ladestation die THG-Prämie direkt mit den Konzernen aushandeln. Diese Vorgehensweise stellt sich aufgrund des hohen bürokratischen Aufwands als unrentabel heraus. Deshalb werden zur Abwicklung des Prozesses spezialisierte Vermittler beziehungsweise Quotenhändler herangezogen. 

Die Händler sammeln die Anträge einer großen Anzahl von Kunden, bevor sie sie ans Umweltbundesamt weiterleiten. Das Amt prüft die Anträge auf ihre Berechtigung, bevor es ein Zertifikat ausstellt. 

Die Bescheinigungen senden die Beamten zurück an die Quotenhändler, welche die Berechtigungsscheine gebündelt an die Konzerne verkaufen. Nachdem die Unternehmen bezahlt haben, leiten die Vermittler die Gelder anteilsmäßig an die Halter der Elektrofahrzeuge weiter, wobei sie einen vorher vereinbarten Prozentsatz als Aufwandsentschädigung einbehalten.

Wie geht die Antragstellung vor sich

Die Antragstellung läuft in der Regel online ab und ist innerhalb weniger Minuten erledigt. Dabei wird auf der Webseite des Vermittlungsunternehmens der Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung 1) und eine Kopie des Personalausweises des Halters hochgeladen. Der weitere Ablauf bis hin zur Auszahlung ist vollständig automatisiert.

Zu beachten ist, dass die THG-Prämie nur an den im Fahrzeugschein eingetragenen Halter ausgezahlt wird. Diesen Umstand sollten Unternehmen beachten, die ihre Außendienstmitarbeiter mit einem elektrischen Dienstwagen ausstatten oder die Verwaltung ihres Fuhrparks auslagern.

Müssen die Einnahmen versteuert werden?

Besitzer privat genutzter E-Autos müssen die Einnahmen nicht versteuern. Gewerblich genutzte Fahrzeuge sind jedoch Teil des Betriebsvermögens, sodass die THG-Prämie beim Finanzamt gemeldet werden muss.

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